19:00 Uhr Synagoge

Glorvigen Trio - Zwischen Jazz, Tango und Bach

Daniela Braun, Violine,
Per Arne Glorvigen, Bandoneon
Arnulf Ballhorn, Kontrbass


Per Arne Glorvigen, der als einer der besten Bandoneonisten weltweit gilt. Er studierte von 1983 bis 1987 Akkordeon an der Musikhochschule in Oslo. Er ist ein großer Meister des Tango und gleichzeitig glühender Verehrer der Musik Bachs. 1989 begegnete er Astor Piazzolla noch persönlich, ebenso wie die Tangolegenden Horacio Salgán und Osvaldo Pugliese. Während seiner Karriere erweiterte er das klassische Repertoire für sein Instrument um Werke des Barock sowie Klezmer, Popmusik und  vor allem zeitgenössische Werke, die er seit vielen Jahren für sein Instrument komponiert. Die Stärke des Ensembles liegt in Programmen, die Alte Musik in Bezug zu Tangoliteratur und zeitgenössischer Musik setzen, in denen Passacaglias und Rosenkranzsonaten sich auf mystische Weise in Tangofugen und der melancholischen Leidenschaft des Tango Nuevo widerspiegeln. Das musikalische Top-Niveau der Musiker, die in beiden musikalischen Welten traumwandlerisch perfekt agieren, wird dabei nur noch durch ihr organisches, von blindem Vertrauen geprägtes Zusammenspiel übertroffen.
So bietet die Besetzung des Trios mit (Barock-)Violine und Kontrabass außergewöhnliche Klangfarben, die es manchmal wie ein Ensemble von Gamben und manchmal wie eine Orgel klingen lassen. Die Nähe zum Tango ist nicht nur durch die Instrumente bedingt. Gemeinsamkeiten zwischen der Musik aus Bachs Zeit und den Tangos, sowohl älterer Kompositionen aus den Anfängen des Tango in Argentinien bis hin zur Musik von Astor Piazzolla und Komponisten der Gegenwart, gibt es viele: Die Tango-Musiker, vor allem die Bandoneonisten, haben sich durch alle Epochen des Tango hinweg intensiv mit der Musik J. S. Bachs beschäftigt. Und: Der Tango bedient sich eines harmonischen Vokabulars, das genau so bei Bach und seinen Zeitgenossen anzutreffen ist.